In wie weit unterscheiden sich OpenShift und OpenStack?

In wie weit unterscheiden sich OpenShift und OpenStack?

OpenShift vs. OpenStack:

Das sind die Unterschiede und Gemeinsamkeiten  

Hochverfügbare und skalierbare Cloud-Plattformen aufbauen können Unternehmen mit OpenShift und OpenStack. Aber die Lösungen konzentrieren sich jeweils auf andere Funktionen und eignen sich für verschiedene Anwendungen. OpenShift vs. OpenStack – wir erklären, was Sie über die Technologien wissen sollten, wie sie sich unterscheiden und welche sich wofür eignet.

 

Flexibler, agiler, schneller, skalierbarer und produktiver arbeiten Unternehmen mithilfe von Cloud-Computing. Aber der Weg in die Cloud ist oftmals eine Herausforderung. Unter anderem liegt das daran, dass sich Organisationen für die passenden Technologien entscheiden müssen, die Cloud-Computing ermöglichen.

OpenShift und OpenStack: Das sind die Gemeinsamkeiten

Zwei der mächtigsten Lösungen für hochverfügbare und skalierbare Cloud-Plattformen sind OpenShift und OpenStack. Beide basieren auf Linux und werden weltweit von zahlreichen Unternehmen eingesetzt. Beide fungieren als eine Art Betriebssystem für die Cloud.

Zusammen decken die beiden Lösungen ein breites Spektrum des Cloud-Computings ab. Aber sie konzentrieren sich jeweils auf andere Schwerpunkte – die Bereitstellung virtualisierter Hardware einerseits und den Betrieb von Container-Anwendungen andererseits.

OpenShift vs. OpenStack: Die beiden Ansätze im Überblick

OpenShift und OpenStack sind nicht verwandt, obwohl ihre Namen ähnlich klingen. Die Plattformen lassen sich unabhängig voneinander einsetzen – aber auch in Kombination.

  • OpenShift ist eine Lösung für Entwicklung und Betrieb von Container-Anwendungen. IT-Abteilungen können eigenständig Dienste und Applikationen bereitstellen, betreiben und überwachen.
  • OpenStack baut eine virtualisierte Cloud-Infrastruktur auf, indem virtuelle Maschinen, Netzwerke und Speicherplatz bereitgestellt werden. Die Ressourcen fordert die IT-Abteilung nach Bedarf an.

OpenShift vs. OpenStack im Detail: Was die Plattformen bieten und für wen sie sich eignen

OpenShift: Container-Anwendungen entwickeln und verwalten

Bei OpenShift handelt es sich um ein breites Portfolio an Diensten, die auf Kubernetes (K8s) aufbauen, dessen Funktionen aber erweitern. Entwickelt wurde die Plattform 2011 von Red Hat, das seit 2019 zu IBM gehört. OpenShift ermöglicht Unternehmen, Anwendungen zu entwickeln und bereitzustellen – in Form von Containern. Zum Angebot gehören etwa gehostete OpenShift-Services in Public Clouds oder eine Container-Plattform, die für On-premise und hybride Architekturen konzipiert ist.

Entwickler bekommen mit OpenShift eine integrierte und flexible Umgebung zur Orchestrierung von Containern. Zusätzlich bietet die Lösung vorgefertigte Container in diversen Kategorien. Die enthaltenen Applikationen können über verschiedene Plattformen sowie Infrastrukturen hinweg bewegt und genutzt werden – in Public oder Private Cloud sowie im lokalen Rechenzentrum. Auch OpenShift selbst läuft in jeder Umgebung.

Als Betriebssystem dient eine Linux-Distribution, die auf physischer oder virtualisierter Hardware installiert wird. Ein Orchestrator ist für Bereitstellung, Skalierung und Verwaltung der Container-Anwendungen zuständig. Kubernetes-Operatoren überwachen den Lebenszyklus des kompletten Container-Stacks von Installation über Betrieb bis Wartung.

Was spricht für die Nutzung von OpenShift?

OpenShift hilft Unternehmen, kontinuierlich neue Anwendungen zu entwickeln, unkompliziert zu verwalten und zu automatisieren. Das steigert das Tempo auch bei der Aktualisierung, somit agieren Unternehmen flexibler. Zusätzlich hilft OpenShift, Legacy-Anwendungen und in Containern betriebene Microservices zu verbinden. Entwickler-Teams können Ressourcen bequem selbst verwalten und neue Services testen und deployen.

OpenShift ist eine vorkonfigurierte Enterprise-Lösung vorwiegend für größere Unternehmen. Diese mieten eine komplette Umgebung an, die sie sofort einsetzen können. Die Sicherheitsstandards sind hoch und Support ist integriert.

Wofür kann OpenShift eingesetzt werden?

Die OpenShift-Plattform wird vor allem für den Aufbau von Anwendungs- und Entwicklungsumgebungen eingesetzt. Sinnvoll ist der Einsatz beispielsweise für Entwicklungs-Workflows, die damit deutlich beschleunigt werden. Das hilft unter anderem Finanzdienstleistern, Retail-Unternehmen oder dem Transportwesen:

  • Anforderungen für den Schutz geschäftskritischer Workloads und Daten werden erfüllt, weil Anwendungen in einer geschützten Umgebung erstellt werden.
  • Unternehmen reagieren umgehend auf Anforderungen von Kunden, indem Features schnell entwickelt oder mit Updates ergänzt werden.
  • Microservices in verschiedenen Regionen können problemlos bereitgestellt werden. Verfügbarkeit und Skalierbarkeit sind hoch.

OpenStack: Eine Cloud-Infrastruktur bereitstellen

OpenStack ist ein auf Linux basierendes Software-Paket, das Unternehmen ermöglicht, mit Modulen eine Cloud-Infrastruktur aufzubauen. Gegründet wurde 2010 von Rackspace und der US-Raumfahrtbehörde NASA. Unterstützt wird es von vielen Unternehmen, darunter Red Hat und IBM. Open Stack ist eine Open-Source-Software: Der Quellcode ist frei verfügbar und Programme dürfen uneingeschränkt kostenfrei verwendet werden.

Die OpenStack-Cloud bildet eine IT-Infrastruktur nach, aber ausschließlich mit Software. Sie setzt sich aus einer Vielzahl von Komponenten zusammen.

Dazu gehören Nova zur Verwaltung virtueller Maschinen, Keystone für Rechtevergabe und Nutzer-Authentifizierung, Glance für Images der Datenträger der virtuellen Maschinen, Neutron für virtuelle Netzwerkinfrastruktur, Cinder für Blockspeicher und Swift für redundanten Speicher. Dazu kommt das Dashboard Horizon, über das die Komponenten und Nutzer verwaltet und bei Bedarf skaliert werden.

Was spricht für die Nutzung von OpenStack?

OpenStack ist eine offene und kostengünstige Lösung für das Cloud-Computing. Weil sie Open-Source ist, kümmert sich eine Community ständig um neue Funktionen. Alle Bestandteile sind flexibel verwendbar, die IT-Abteilung kann Änderungen am Code vornehmen und so Funktionen anpassen. Bestehende Systeme können weiterverwendet werden: OpenStack ersetzt sie nicht, sondern macht sie komfortabel über Schnittstellen und Dashboards steuerbar und verfügbar. Voraussetzung für den Betrieb ist nur eine stabile und schnelle Internetverbindung.

Firmen müssen mit einem solchen System nur für Ressourcen zahlen, die sie wirklich nutzen – etwa Storage. Die Leistung einzelner Komponenten ist skalierbar. Ein weiterer Vorteil von OpenStack ist die ausgefeilte Rechteverwaltung verschiedener Nutzerprofile.

Einrichtung und Verwaltung der komplexen Lösung können jedoch eine Herausforderung sein. Im Gegensatz zu Enterprise-Lösungen gibt es in der Regel keinen zentralen Support oder Ansprechpartner. Allerdings bieten einige Anbieter spezielle OpenStack-Distributionen mit Support, darunter Red Hat bzw. IBM.

Wofür kann OpenStack eingesetzt werden?

Mit OpenStack können kleine und mittelgroße Unternehmen in das Cloud-Computing einsteigen und beispielsweise Daten auslagern oder Shops einrichten.

Konzerne können OpenStack als Komponente einer Hybrid-Cloud verwenden. Sie verschieben etwa sensible Programme in die Private-Cloud-Infrastruktur. Es ist zudem möglich, mithilfe der Ressourcen von OpenStack Lastspitzen aufzufangen und Ausfälle zu vermeiden – etwa bei Webseiten, die nur in einer bestimmten Saison viel Traffic haben.

OpenShift vs. OpenStack: Das sind die Unterschiede

Die Cloud-Plattformen OpenShift und OpenStack unterscheiden sich nicht nur bei der Funktionalität. Das Deployment mit dem dazugehörigen Service-Modell sieht jeweils anders aus:

  • OpenShift ist “Platform as a Service” (PaaS). Ein Provider hostet eine Cloud-Umgebung mit IT-Ressourcen wie Hard- und Software. Diese Plattform nutzen Unternehmen als Service über die Cloud. Sie können darin eigene Anwendungen entwickeln, verwalten und bereitstellen.
  • OpenStack wird in der Regel als “Infrastructure as a Service” (IaaS) genutzt. Unternehmen mieten Komponenten über die Cloud. Ihre Plattformen und Applikationen verwenden sie dann in dieser Private Cloud.

OpenShift vs. OpenStack – es gibt weitere grundlegende Unterschiede.

  • Container: OpenShift ist eine Lösung rund um die Orchestrierung von Containern mithilfe von Kubernetes. OpenStack unterstützt zwar Container, aber nur mit minimalen Funktionen. Es konzentriert sich stattdessen auf virtuelle Maschinen.
  • Art der Virtualisierung: OpenShift virtualisiert Anwendungen und Applikationen mithilfe von Containern, die auf verschiedenen Umgebungen laufen. OpenStack virtualisiert Hardware und Komponenten einer IT-Infrastruktur, so wie Storage.
  • Infrastruktur: OpenShift ist ein verteiltes System und eine Hybrid-Cloud-Plattform zur Orchestrierung von Containern. OpenStack kann als zentrale Plattform verteilte Datencenter steuern. Ihre Komponenten sorgen für eine Virtualisierung der Hardware und erschaffen eine Cloud-Umgebung.

IBM und IBM Cloud Paks mit OpenShift

IBM bietet Red Hat OpenShift auf der IBM Cloud an – as a service und vollständig automatisiert. Überdies können Organisationen OpenShift als Teil eines IBM Cloud Paks nutzen.

Cloud Paks sind vorkonfigurierten Anwendungen, die umfassende und aufeinander abgestimmte Komponenten enthalten. Sie helfen Unternehmen, Cloud-Computing effizient und sicher zu betreiben. Die Container-basierte Open-Source-Software wird speziell für die Cloud entwickelt.

Eine davon ist das IBM Cloud Pak for Multicloud Management. Es basiert auf der Red Hat OpenShift Container-Plattform. Das Cloud Pak ermöglicht, Cloud-Applikationen konsistent zu entwickeln, zu automatisieren und zu steuern – in jeder Public und On-premise Cloud-Umgebung. Von einem Dashboard aus können Apps überall bereitgestellt werden. Außerdem lassen sich Container-Anwendungen und virtuelle Maschinen zusammen verwalten. Wichtig für Governance und Transparenz ist obendrein, dass mit dem IBM Cloud Pak for Multicloud Management Richtlinien und Vorgaben über alle Cluster angewandt werden.

Mit anderen Cloud Paks von IBM können unter anderem Daten einheitlich erfasst, organisiert und ausgewertet werden. Anwendungen für Künstliche Intelligenz (KI) automatisieren Prozesse oder erhöhen die Sicherheit. Außerdem gewährleisten IBM Cloud Paks die Sicherheit, indem sie Bedrohungen identifizieren und Risikobewertungen abgeben.

 

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