Was ist eine Public Cloud und wie profitieren Unternehmen von ihr?

Was ist eine Public Cloud und wie profitieren Unternehmen von ihr?

Hohe Skalierbarkeit, einfacher Zugriff auf Daten und Services auch von externen Geräten: Cloud Computing bringt Unternehmen viele Vorteile. Prozesse laufen damit effizienter ab und es ist möglich, flexibler zu reagieren. Das macht Betriebe agiler und innovativer. Beim Cloud Computing nutzen Unternehmen IT-Services über das Internet, zum Beispiel Speicherplatz, Rechenleistung oder Anwendungen.

Kein Wunder, dass drei von vier Unternehmen in Deutschland Cloud-Services nutzen, also IT-Services über das Internet. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von Bitkom. Weitere 20 Prozent planen den Einsatz oder denken darüber nach. Die einfachste Möglichkeit ist der Einsatz einer Public Cloud.

Public Cloud – eine Definition

Bei einer Public Cloud stehen die Server nicht auf dem Gelände des Kunden, sondern befinden sich in externen Rechenzentren. Der Public-Cloud-Provider stellt je nach Bedarf eine bestimmte Performance oder Software bereit. Außerdem übernimmt er den Support. Firmen greifen über eine normale Internetleitung darauf zu.

Wichtig für eine Public-Cloud-Erklärung ist, dass die Hardware nicht einem Unternehmen allein zur Verfügung steht: Mehrere Kunden teilen sich die Infrastruktur. Dazu wird der physische Server in mehrere virtuelle Instanzen aufgeteilt. Daten und Dienste der Firmen sind voneinander getrennt und werden unabhängig verwaltet.

Die virtuellen Server verhalten sich wie normale Server. Allerdings sorgt die Virtualisierung dafür, dass sie effizient arbeiten und Ressourcen optimal ausgelastet sind. Die Kunden verbinden sich über eine gesicherte Schnittstelle mit der virtuellen Maschine. Sie benötigen nur eine minimale eigene Ausstattung: einen Zugang zum Internet und Endgeräte, die es nutzen können. Anwender greifen über den Browser auf den jeweiligen Dienst zu.

Public Cloud versus Private Cloud versus Hybrid Cloud

Die Private Cloud unterscheidet sich von der Public Cloud deutlich: Letztere steht Unternehmen über das Internet frei zur Verfügung und mehrere Kunden teilen sich die Hardware.

Bei der Private Cloud dagegen wird der physische Server ausschließlich von einem Unternehmen genutzt und nicht geteilt. Die Ressourcen stehen dann exklusiv auch nur dem einen Kunden zur Verfügung. Sie kann sich auch im lokalen Rechenzentrum eines Unternehmens befinden – aber auch von einem externen Cloud-Anbieter gehostet werden. Der Zugriff erfolgt über eine geschützte Leitung. Durch die privaten Server bietet die private Cloud ein hohes Maß an Sicherheit und Kontrolle. Sie wird oft von Unternehmen und Organisationen genutzt, die mit sensiblen Daten oder Workloads arbeiten – etwa Banken oder Behörden. Außerdem lässt sich eine private Cloud an die speziellen Anforderungen eines Unternehmens anpassen.

Eine Hybrid Cloud vereint beide Welten: Sie ist eine Kombination aus Public und Private Cloud, kann aber auch die lokale IT-Infrastruktur umfassen. Unternehmen profitieren von den Vorteilen beider Varianten. Einige Daten befinden sich dann in der öffentlichen Cloud, während andere in der privaten Cloud-Umgebung im eigenen Unternehmen gespeichert sind. Dort können dann auch sensible oder datenschutzkritische Anwendungen mit erhöhten Sicherheitsanforderungen laufen. Eine Hybrid Cloud erhöht die Flexibilität, denn die Kunden können unkompliziert zwischen den beiden Clouds hin- und herwechseln.

Welche Anwendungen typisch für eine Public Cloud sind

Public-Cloud-Provider wie IBM, Micosoft Azure, Amazon Web Services (AWS), Google Cloud oder OpenStack stellen unterschiedliche Services über das Internet bereit. Dazu gehören die Infrastruktur wie Server, Netzwerke oder Speicher.

In der Regel nutzen Kunden außerdem bestimmte Anwendungen in der Cloud. Sie abonnieren dann Programme als Dienstleistung und müssen diese nicht im eigenen Rechenzentrum installieren. Der Zugriff für die Mitarbeiter erfolgt über den Browser. In der Public Cloud sind das meist standardisierte Dienste, vor allem Software-Services. Beispiele dafür sind Büroanwendungen wie Office 365 sowie ERP-, DMS- oder CRM-Tools. Auch E-Mail- und Kalender-Dienste lassen sich so verwenden.

Für Unternehmen sinnvoll ist die Public Cloud außerdem für den Datenzugriff und die Zusammenarbeit der Mitarbeiter – vor allem aus der Ferne. Die Software steht überall umgehend zur Verfügung, egal, wo die Angestellten sitzen. Auch in Zweigstellen oder an weiteren Standorten ist das hilfreich. Dienste, die Firmen in diesem Bereich nutzen, sind zum Beispiel Videotelefonie- oder Kollaborations-Tools.

Häufig verwendet werden Public-Cloud-Services außerdem bei schwankendem Kapazitätsbedarf. Unternehmen können dann bei Bedarf unkompliziert weitere Dienste oder Rechenleistung dazubuchen. So kann etwa ein Online-Shop im Weihnachtsgeschäft kurzzeitig zusätzliche Netzwerkressourcen nutzen, um Ausfälle zu verhindern. Anschließend werden die Services wieder zurückgefahren. Das ist effizienter und kostengünstiger, als wenn das Unternehmen eigene Server betreiben würde, die außerhalb der Spitzenzeiten nicht ausgelastet wären.

Die Vorteile und die Nachteile einer Public Cloud

Von der Nutzung einer Public Cloud profitieren Unternehmen auf vielfältige Weise:

  • Weniger Hardware: Unternehmen brauchen keine eigenen Server, das spart Platz und Strom.
  • Starke Performance: Die virtuellen Server bieten je nach Modell starke Prozessoren sowie viel Arbeitsspeicher und Speicherplatz für Datenbanken und Software.
  • Flexible Skalierung: Zusätzliche Ressourcen können nahezu unbegrenzt hinzugebucht werden – und dann wieder abbestellt.
  • Zuverlässigkeit: Der Public-Cloud-Provider stellt sicher, dass alle gebuchten Services verfügbar sind.
  • Geringer Wartungsaufwand: Server müssen nicht eingerichtet und gepflegt werden. Der Provider kümmert sich um Updates, Patches sowie Reparaturen und behebt Störungen. Das spart Zeit und ermöglicht der IT-Abteilung, sich um andere Aufgaben zu kümmern.
  • Verfügbarkeit von Arbeitsplätzen: Auf den Computern der Mitarbeiter muss keine Software installiert werden, alle benötigten Programme stehen umgehend bereit.
  • Höhere Ausfallsicherheit: Damit die Infrastruktur immer verfügbar ist, verteilen die Provider sie redundant. Sie sind über unterschiedliche Netzwerkverbindungen an verschiedenen Standorten und Servern erreichbar. Bei eigenen Servern wäre dazu ein hoher Aufwand nötig.
  • Implementierung neuer Technologien: Es ist schneller möglich, neue Dienste zu nutzen, weil keine entsprechende Hardware angeschafft werden muss.
  • Günstige und transparente Preise: Im Vergleich zur Private Cloud oder zur Anschaffung zusätzlicher Hardware ist eine öffentliche Cloud meist preiswerter. Die Abrechnung erfolgt abhängig von der Nutzung.

Die Verwendung von Public-Cloud-Diensten hat aber auch Risiken:

  • Sicherheits- und Compliance-Bedenken: Kunden haben keine Kontrolle darüber, wo und wie Daten gespeichert oder Netzwerke gesichert werden. Zudem ist nicht immer klar, in welchem Land mit welchen Datenschutz-Gesetzen Daten verarbeitet werden. Das kann zu Compliance-Problemen führen.
  • Höheres Risiko für Angriffe: Private Clouds gelten als sicherer, weil alle Workloads beim Kunden hinter einer Firewall ausgeführt werden. Die Public Cloud bietet je nach Modell mehr Zugangspunkte ins Internet und kann darum anfälliger sein.
  • Mangelnde Anpassung: Kunden können zwar Dienste flexibel hinzubuchen. Wenn die Anwendungen oder Bedürfnisse komplex sind, reicht eine Public Cloud möglicherweise nicht aus.

Wie Unternehmen von der Private Cloud profitieren – ohne die Nachteile in Kauf zu nehmen

Public Clouds eignen sich für standardisierte Anwendungen, wechselnde Anforderungen oder Workloads mit hohem Volumen. Private Clouds lassen sich dagegen besser anpassen und bieten höhere Sicherheit. Wenn Unternehmen beide Vorteile nutzen möchten, bietet sich eine Hybrid Cloud an: Sie ermöglicht es, Workloads entweder in der privaten, der öffentlichen Cloud oder lokal laufen zu lassen. Kunden behalten so die uneingeschränkte Hoheit über bestimmte Abläufe und sensible Daten, profitieren aber für andere Aufgaben von der Flexibilität und einfachen Skalierbarkeit der Public Cloud. So lassen sich auch Dienste mehrerer Cloud-Provider verwenden – in einer Multi-Cloud.

Bestehende Workloads und Prozesse müssen dafür in die Cloud migriert werden. Idealerweise werden sie vorher optimiert.

Wie IBM Cloud Paks helfen, die Hybrid Cloud effizienter zu nutzen

IBM hilft Unternehmen mit seinen Cloud Paks, intelligente Workflows in der Hybrid Cloud zu implementieren. Es handelt sich dabei um Container-basierte Open-Source-Software, die in jeder Umgebung betrieben werden kann. Sie ermöglicht auch Cloud-native Applikationen, also Lösungen explizit für die Cloud.

Die Lösungen enthalten aufeinander abgestimmte Komponenten. Mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) werden damit beispielsweise Prozesse automatisiert, Datenanalysen effizienter gemacht und die Sicherheit erhöht. Public-Cloud-Services können über die IBM Cloud Paks hinter der Firewall des Unternehmens betrieben werden.

Die IT-Abteilung nutzt damit vorkonfigurierte Anwendungen und stellt sie bereit, wo sie gebraucht werden – in der Public Cloud, der Private Cloud und im lokalen Rechenzentrum. Die Container und verbundenen Microservices der IBM Cloud Paks erlauben es, Tools über Plattformen und Infrastrukturen hinweg zu bewegen.

Fazit: Cloud Computing macht Unternehmen agiler, effizienter und flexibler – und steigert die Innovationsfähigkeit. Ideal ist dafür eine Kombination aus Public Cloud und Private Cloud in der Hybrid Cloud. Die Cloud Paks von IBM ermöglichen eine nahtlose Integration der Anwendungen, erhöhen die Sicherheit und steigern die Effizienz.

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