Public vs. Private
vs. Hybrid Cloud

Public vs. Private
vs. Hybrid Cloud

Public vs. Private vs. Hybrid Cloud: Welche Cloud-Umgebung eignet sich für was?

Cloud Computing macht Unternehmen produktiver und lässt sie effizienter arbeiten. Wenn der Zugriff auf Dienste und Ressourcen über das Internet und on demand erfolgt, muss die entsprechende Infrastruktur nicht von der Firma angeschafft und betrieben werden. Stattdessen mietet sie Server, Applikationen, Speicher und Netzwerk-Tools an. In der Cloud können Daten verarbeitet, Anwendungen gehostet oder Bandbreite und Rechenleistung gemietet werden.

Unternehmen können sich so auf ihre Kernaufgaben konzentrieren. Hard- und Software stellt dagegen der Cloud-Provider bereit. Ressourcen stehen jederzeit unkompliziert zur Verfügung. Programme können von unterschiedlichen Standorten aus und remote im Homeoffice genutzt werden.

Weil Cloud-Provider aktuelle Hardware und Services mit hoher Leistung bieten, können Unternehmen neue Technologien oder rechenintensive Applikationen einsetzen, etwa für Lösungen im Umfeld von Machine Learning oder Big Data.

Allerdings ist Cloud nicht gleich Cloud. Public Cloud vs. Private Cloud vs. Hybrid Cloud – jede Cloud-Umgebung hat Vorteile und Nachteile und eignet sich jeweils für andere Anwendungsgebiete.

 

Die verschiedenen Cloud-Modelle im Überblick

Public Cloud: Definition, Anwendungen und Vorteile

Bei einer Public Cloud befinden sich alle Ressourcen wie Server und Speicher in einem Rechenzentrum des Cloud-Providers. Dieser stellt alle Services über das Internet bereit, dazu gehört auch Software. Kunden teilen sich die Hardware-Infrastruktur mit anderen Unternehmen. Dienste und Daten bleiben aber getrennt.

Die Public Cloud wird meist für Standard-Applikationen verwendet, insbesondere Software. Typische Anwendungen sind etwa Office 365 sowie Anwendungen für Videotelefonie, Kollaboration oder E-Mail. Auch Cloud-Speicher kann über die Public Cloud genutzt werden.

Die Bereitstellung der Programme übernimmt der Provider. Er spielt Updates und Patches ein und behebt Störungen. Das Unternehmen braucht nur eine Basisausstattung: Es muss lediglich die Mitarbeiter mit Endgeräten versorgen und einen Zugang zum Internet schaffen. Anwender greifen über den Browser auf die Dienste zu, diese müssen nicht auf den Computern installiert werden.

Die Vorteile für die Unternehmen:

  • Eine Public Cloud ermöglicht eine hohe Skalierbarkeit. Benötigte Services können flexibel und kurzfristig aktiviert und genutzt werden – und nur dann, wenn Bedarf besteht. Sonst werden sie ebenso einfach wieder abbestellt.
  • Eine Public Cloud ist meist das günstigste Cloud-Modell.

Aber eine Public Cloud hat auch Nachteile:

  • Kunden können gebuchte Dienste nur bedingt an individuelle Bedürfnisse des Unternehmens anpassen.
  • Sie wissen nicht, wo und wie Daten beim Anbieter gespeichert werden und haben keine Kontrolle über sie.
  • Außerdem besitzt eine Public Cloud viele Zugriffspunkte ins Internet. Das erhöht das Risiko für Cyberangriffe.

Private Cloud: Definition, Anwendungen, Vorteile und Nachteile

Bei einer Private Cloud steht der physische Server für Cloud-Dienste ausschließlich einem Unternehmen zur Verfügung. Die dezidierten Ressourcen werden also nicht mit anderen Kunden geteilt. Der Zugang zu den Diensten erfolgt über geschützte Leitungen, etwa ein VPN.

Für die Private Cloud kommen andere Anwendungen infrage als in einer Public Cloud. Sie wird meist genutzt, wenn sensible Daten sicher gespeichert und verarbeitet werden – die Firma aber dennoch von Cloud Computing profitieren will. So können beispielsweise interne Vertriebsinformationen Außendienstmitarbeitern zur Verfügung gestellt werden. Auch Finanzdienstleister oder Behörden nutzen Private Clouds

Private Clouds können unterschiedlich umgesetzt werden. Entsprechend übernehmen Kunde und Anbieter andere Aufgaben.

  • Das Unternehmen kann die Private Cloud intern im eigenen Rechenzentrum hosten und ist komplett für sie verantwortlich.
  • Bei einer Managed Private Cloud wird die IT-Infrastruktur ebenfalls intern gehostet. Das Management übernimmt aber der Cloud-Provider: Er gewährleistet den reibungslosen Ablauf und die Sicherheit in der Cloud. Das entlastet die IT-Abteilung, die aber dennoch die Hardware anschaffen und betreiben muss.
  • Bei einer gehosteten Private Cloud befindet sich die Hosting-Infrastruktur in einem externen Rechenzentrum. Der Cloud-Provider kümmert sich außerdem um den Betrieb, also etwa Netzwerkkonfiguration, Wartung oder Aktualisierung. Die IT-Abteilung kann sich um andere Aufgaben kümmern.

Eine Private Cloud bietet Unternehmen diese Vorteile:

  • Informationen und Dienste sind besser geschützt und abgeschirmt als in einer Public Cloud. Unternehmen besitzen mehr oder sogar die volle Kontrolle über Daten. So werden Datenschutz und Compliance gewährleistet.
  • Rechner-, Speicher- und Netzwerkkapazitäten können flexibel an den Bedarf des eigenen Unternehmens angepasst werden.

Eine Private Cloud hat aber auch Nachteile: Sie sind in der Regel teurer als Public Clouds und der Aufwand ist größer – etwa durch Mehrarbeit für die IT-Abteilung und den gesicherten Zugriff auf Dienste.

Hybrid Cloud: Definition, Anwendungen, Vorteile und Nachteile

Eine Hybrid Cloud ist eine Kombination aus Public und Private Cloud. Ein Unternehmen entscheidet, welche Software und Daten in die jeweilige Cloud wandern sollen. Dienste wie E-Mail oder Office 365 laufen etwa über die Public Cloud, sensible Anwendungen und Informationen über die Private Cloud. Mitarbeiter können abhängig von ihren Zugriffsrechten unkompliziert zwischen Cloud-Diensten hin- und herwechseln – sie bemerken nicht, wo die Services betrieben werden.

Dabei sind verschiedene Szenarien möglich, je nach Anspruch in der Organisation. Es können sich etwa alle datenschutzrelevanten Dateien in der Private Cloud befinden, die anderen in der Public Cloud. Alternativ können alle Daten in der Private Cloud verwahrt und nur das Computing ausgelagert werden – und umgekehrt. Entsprechend sieht die Aufgabenverteilung zwischen Provider und Kunde aus.

Das sind die Vorteile einer Hybrid Cloud:

  • Sie erlaubt Unternehmen, von der einfachen Anwendung, der Skalierbarkeit und den oft geringeren Kosten der Public Cloud zu profitieren.
  • Gleichzeitig können sie aber hohe Sicherheits- und Datenschutzbedürfnisse wie in der Private Cloud erfüllen.

Die Nachteile einer Hybrid Cloud:

  • Unternehmen müssen definieren, welche Daten und Anwendungen wo laufen und liegen sollen. Es muss jederzeit gewährleistet sein, dass sensible Daten nicht versehentlich in der Public Cloud landen.
  • Dafür müssen Regeln aufgestellt, kommuniziert und eingehalten werden.
  • Der Betriebsaufwand ist deshalb höher als bei Public oder Private Cloud allein.
  • Eine in sich abgeschlossene Private Cloud bietet außerdem eine höhere Sicherheit.

 

Die Cloud-Modelle im Vergleich

  Public Cloud Private Cloud Hybrid Cloud
Komplexität der Einrichtung einfach aufwendiger aufwendiger
Skalierbarkeit +++ ++ ++
Anpassung an eigenen Bedarf + +++ ++
Sicherheit + +++ ++
Betriebsaufwand + ++ +++
Kosten + +++ ++

 

+ = geringer

++ = höher

+++ = am höchsten

 

Checkliste: Welches Modell kommt für mein Vorhaben infrage?

Bevor sie sich für ein Cloud-Modell entscheiden, sollten Unternehmen überlegen, welchen Bedarf sie haben und welche Projekte geplant sind. Dabei hilft die folgende Checkliste:

  • Welche Dienste sollen in der Cloud betrieben werden? Für einfache Anwendungen wie Office 365 oder Videotelefonie genügt eine Public Cloud. Sollen eigene Tools individuell angepasst werden und werden kritische Daten verarbeitet, eignet sich die Private Cloud besser. Kommt beides infrage, ist die Hybrid Cloud die richtige Wahl.
  • Lassen sich die benötigten Ressourcen im Vorfeld bereits absehen? Eine Public Cloud lässt sich am unkompliziertesten skalieren. Unternehmen müssen sich nicht im Vorfeld auf bestimmte Ressourcen festlegen. Das ist auch bei einer gehosteten Private Cloud und der Hybrid Cloud der Fall.
  • Welche Schwankungen sind hier in der Zukunft zu erwarten? Eine bessere Skalierbarkeit erhöht wie bei den benötigten Ressourcen die Flexibilität.
  • Welche Ressourcen / Kompetenzen stehen zu Einrichtung, Betrieb & Wartung zur Verfügung? Bei einer Public und einer gehosteten Private Cloud sowie einer entsprechenden Hybrid Cloud wird die IT-Abteilung entlastet und braucht sich um Einrichtung, Betrieb und Wartung nicht zu kümmern.
  • Welche Daten werden verarbeitet und wie kritisch ist das in Bezug auf Datenschutz und Compliance? Handelt es sich um sensible Daten, sollten sich Unternehmen für eine Private oder Hybrid Cloud entscheiden.

 

Public, Private und Hybrid Cloud: So unterstützt IBM Unternehmen mit seinen Cloud Paks

Die Cloud Paks von IBM helfen Organisationen, Cloud Computing effizient und sicher zu betreiben. Dabei handelt es sich um Container-basierte Open-Source-Software, die für das Cloud Computing entwickelt wird. Kunden können sie in jeder Cloud-Umgebung betreiben, also in einer Public, einer Private oder einer Hybrid Cloud. Auch im eigenen Rechenzentrum lassen sich Cloud Paks einsetzen. Die Container und verknüpften Microservices können außerdem über unterschiedliche Infrastrukturen hinweg bewegt werden.

Die Cloud Paks sind vorkonfigurierten Anwendungen, die jeweils umfassende und aufeinander abgestimmte Komponenten enthalten. Sie sind für verschiedene Einsatzbereiche gedacht. Mit den Cloud Paks können unter anderem Daten einheitlich erfasst, organisiert und ausgewertet werden. Applikationen für Künstliche Intelligenz (KI) automatisieren Prozesse oder erhöhen die Sicherheit. Public-Cloud-Anwendungen können mithilfe der IBM Cloud Paks hinter der Unternehmens-Firewall betrieben werden. Die Tools identifizieren außerdem mögliche Bedrohungen und geben eine Risikobewertung ab.

Fazit: In einer Cloud-Umgebung arbeiten Unternehmen flexibel und mit hoher Performance. Public Cloud vs. Hybrid Cloud vs. Private Cloud: Welches Modell sich am besten eignet, hängt vor allem vom Sicherheitsbedarf, dem Budget und der gewünschten Skalierbarkeit ab. Mit den Cloud Paks von IBM können Firmen Cloud-Computing effizienter umsetzen – egal in welcher Cloud-Umgebung.

 

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